«Teilzeitarbeit ist eine Mittelstandsdiskussion», BaZ, 31.12.2021

Foto: Dominik Plüss

Gleichstellerin über Quoten, Migranten und LGBTIQ Die SVP wollte ihre Fachstelle schon oft einsparen. Jetzt erklärt Leila Straumann, wie lange es sie noch braucht – und weshalb sie keine Quote für männliche Lehrpersonen will.

Alexander Müller und Nina Jecker

Frau Straumann, nach all der Gleichstellungsarbeit ist für viele Kinder noch immer klar, dass Rosa eine Mädchenfarbe sein muss. Warum?

Als ich kürzlich Geschenke suchte, ist mir einmal mehr aufgefallen, wie geschlechtsspezifisch Spielsachen und Kinderkleidung aufgemacht sind. Es hat also viel damit zu tun, was den Kindern angeboten oder vorgelebt wird. Wichtig ist auch, wie das direkte Umfeld reagiert, wenn zum Beispiel ein Mädchen boxen möchte oder ein Junge sich die Nägel lackiert. Ganz grundsätzlich würde ich aber davon absehen, den Stand der Gleichstellung an der Farbe Rosa aufzuhängen.

Selbst wenn die Eltern ihre Kinder nicht unterschiedlich behandeln, spielen sie je nach Geschlecht häufig andere Sachen. Gibt es halt trotzdem Unterschiede?

Das mag sein. Ich halte es aber für falsch, vom Spiel der Kinder auf festgeschriebene Unterschiede zu schliessen. Nehmen wir beispielsweise die ungleiche Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit. Dafür gibt es historische und gesellschaftliche Erklärungen. Bei uns war es für viele Familien lange möglich, mit nur einem Einkommen durchzukommen. Eine privilegierte Situation mit Folgen für die Einkommen der Frauen und auch für die weibliche Altersarmut.

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Das vollständige Interview finden sie hier: